17.03.2025

Wie Social Media zur Inspirationsquelle wird

  • Weiterentwicklung
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Soziale Medien, insbesondere Instagram, halten uns am Scrollen. Wir konsumieren ein Bild nach dem anderen, ohne es wirklich zu betrachten. Frag dich selbst, wie viele Bilder du heute schon gescrollt hast und wie lange du auf ein Bild schaust. Nein, das wird kein Instagram-Rant. In diesem Beitrag geht es darum, wie und wo wir Inspiration finden können und ob wir soziale Medien anders nutzen können, damit sie zu einer Inspirationsquelle werden.

Bild von meinem Inspo-Notebook

Was ist eine Inspirationsquelle?

Inspiration ist etwas, das uns anregt, etwas Neues zu schaffen, uns auf neue Ideen bringt oder uns sogar auf einen neuen Weg führt, und das kann nur durch Reize in unserem Gehirn geschehen. Welche Reize das sind, ist zunächst einmal egal. Etwas, das inspiriert, kann alles Mögliche sein, ein Wort, ein Satz, ein Gespräch, Bilder, Farben, Gefühle, was auch immer in dem Moment, in dem wir uns befinden, den sogenannten Funken in unserem Gehirn überspringen lässt und uns zum Nachdenken bringt.

Ob und wie unser Gehirn darauf reagiert, wissen wir manchmal sofort, manchmal erst Tage später. Denn oft ist es ein Gedanke, der wie ein Samenkorn anfängt und erst von anderen genährt werden muss, bis unser Gehirn plötzlich sagt, hier ist deine Antwort. Bei mir lösen meistens Eindrücke, die nicht digital sind, Ideen aus. Also Eindrücke wie das, was ich sehe, höre, schmecke, fühle und erlebe.

Eine Inspirationsquelle ist ein äußerst wichtiges und vielseitiges Werkzeug, das uns nicht nur in kreativen Phasen hilft, sondern auch in Phasen, in denen wir keinen kreativen Drang verspüren. In letzterem Fall kann die richtige Inspiration uns sogar wieder kreativ werden lassen.

Es ist also sehr wichtig, unserem Gehirn die Informationen zu liefern, die uns weiterbringen.

Das Problem mit Social Media

Wenn wir Social Media, genauer gesagt den Feed, als Inspirationsquelle bezeichnen, ist das problematisch. Abgesehen davon, dass jeder zweite oder dritte Beitrag Werbung ist, bekommen wir hier nur sehr unzuverlässig das Futter, das wir für unser Gehirn brauchen. Das kann zwar manchmal hilfreich sein, aber wenn wir ehrlich sind, lenkt es meist nur ab oder führt sogar zu unangenehmen Vergleichen. Natürlich hilft es hier ungemein, seine Follower nur gezielt zu vergeben und somit den Feed ein wenig zu kuratieren, aber dennoch herrscht Chaos und zudem ist es eine sehr einseitige Quelle. Mit das Schlimmste ist aber, wenn man nicht zufällig auf "Merken" geklickt hat, findet man die Inspiration kaum noch wieder. Und die Merkliste ist eigentlich auch das reinste Chaos, weil wir ja auch unsere Freunde unterstützen, indem wir ihre Beiträge auf "Merken" setzen.

Wenn es dir wie mir geht und du nicht so viel Wert auf digitale Eindrücke legst, ist es nur logisch, dass Instagram allein nicht ausreicht. Man braucht etwas Richtiges, etwas Substanzielles.

Meine Lösung dazu

Nennt mich altmodisch, aber die Lösung ist für mich immer noch das gute alte Notizbuch. Darin kann ich schreiben, malen, kleben und was immer ich will. Ich speichere zum Beispiel Bilder ab, drucke sie mit einem Fuji Instax oder Kodak Drucker aus und klebe sie ein, und dann mache ich meistens Notizen dazu. Das ist dann zum Beispiel, was mich an dem Bild wirklich inspiriert hat und wie ich das gegebenenfalls in meiner Fotografie umsetzen kann. Ich gehe also einen Schritt weiter, als nur das Bild anzuschauen.

Das hat für mich gleich mehrere Vorteile: Ich habe mehr Interaktion und verbringe mehr Zeit mit der Inspiration, dadurch wird sie in meinem Kopf besser verarbeitet. Ich kann das, was mich wirklich inspiriert, aus einem Bild oder einem Moment gezielter herausarbeiten und mir genau diese Information merken. Und ich kann ggf. auch Kollagen aus mehreren Inspirationen bauen, um so ein Projekt zusammenzustellen.

Natürlich könnte man das Ganze auch digital in irgendwelchen Notiz-Apps abspeichern, aber ich habe gemerkt, dass mir das zu einfach ist und ich diese Apps immer überschwemme, mit dem Notizbuch bin ich selektiver und das führt zu einer hochwertigeren Quelle.

Dennoch möchte ich euch ein paar Apps empfehlen, die ich selbst sehr schätze

Weitere Inspirationsquellen

Aber es gibt einige Inspirationsquellen, die ich noch lieber mag als Instagram. Mein absoluter Favorit sind Bücher aller Art, gefolgt von Fotodrucken. Aber auch Webseiten und Blogs sind sehr gut.

Bücher haben den großen Vorteil, dass sie langsam sind. Man kann scrollen, findet immer wieder den Inhalt, der einem gefällt, und es sind nicht nur Bilder. Nicht nur Fotobücher sind toll, sondern auch Fachbücher von anderen Fotografen oder sogar Philosophie und Romane. Es lohnt sich immer, die Sichtweise anderer Fotografen zu sehen, vielleicht sogar mit ihnen persönlich darüber zu sprechen. Auf diese Weise habe ich viel gelernt.

Wenn es um Websites und Blogs geht, schaue ich mir gerne die Seiten von Designern oder auch Marken an. Hier finde ich oft sehr spannende Inspirationen, vor allem, was das Posing der Models oder die Kompositionen angeht.

Fazit

Es geht darum, die Eindrücke nach eigenem Geschmack sorgfältig zu kuratieren und daraus eine Quelle der Inspiration zu schaffen. Es sollte eine wachsende Sammlung sein, aber in einer Form, dass man sie mit Leichtigkeit durchgehen kann und keine gesammelten Eindrücke verloren gehen. Das Medium ist zweitrangig, wichtig ist nur, dass man seine Inspirationen nicht dem Chaos überlässt.